Samstag, 9. April 2011

Mayday! Mayday! – Unsere Heimat in Gefahr!



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Es gibt etliche Menschen, die behaupten genau das: Unsere Erde, unsere Heimat, ist in Gefahr, in Müll und Giften zu ersticken. Sie weisen darauf hin, dass wir vor wenigen Jahrhunderten noch in allen Flüssen und Seen gefahrlos baden konnten. In vermutlich nicht einmal fünfzig Jahren werden die letzten Seen und selbst die Meere für Badende gesperrt sein.                         


Natürlich wollen wir nicht verschweigen, dass es auch gegenteilige Stimmen gibt. Meistens haben sie sogar bessere Verbindungen zu den maßgebenden Menschen in Presse, Funk und Fernsehen, sodass häufiger zu lesen und zu hören ist, dass alles übertrieben werde. Großzügig räumen sie ein, dass es immer mal wieder »schwarze Schafe« gibt, doch im Allgemeinen halten sich die Unternehmen an die verordneten Auflagen. – »Der Teufel stecke im Detail«, heißt es, und das sind in diesem Fall die Auflagen. Sie erlauben weiterhin das Vergiften, nur die Dosis wird beschränkt.

Bemerkenswert ist es, dass die Verharmloser fast nie dort wohnen, wo der Müll und die Gifte nicht mehr vor der Grundstücksgrenze haltmachen, sondern dort wohnen, wo es grünt und blüht, wo man sogar das Grundwasser noch trinken könnte.

Ach ja, die Redewendung », wo gehobelt wird, fallen Späne«, ist sehr beliebt. Wer über keine stichhaltigen Argumente verfügt, um unangenehme Zeitgenossen, die ständig auf Mängel im Umweltschutz hinweisen, zum Schweigen zu bringen, weist darauf hin, dass der Wohlstand einige Zugeständnisse erfordert. Und dann kommt die Totschlagfrage: Oder möchten Sie vielleicht in Armut leben und an keinem Morgen wissen, ob Sie im Laufe des Tages noch etwas zu essen bekommen?
Umweltschutz reduziert sich auf die Frage, wollen wir Umweltschutz und hungern, oder wollen wir täglich zu essen haben?
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Liebe Leserin und lieber Leser, wir wissen, dass Sie uns lesen, denn wir sehen es an der Statistik. Wie wäre es, wenn Sie sich einmal zu diesem Thema äußern? Wir würden uns freuen.

Jetzt kommen wir zu einem wichtigen Teil dieses Beitrags. Wir würden von Ihnen gern erfahren, wie Sie zu den folgenden Aussagen stehen, und möglichst auch, warum.

Merken Sie sich bitte die vor dem Text stehende Ziffer und stimmen entsprechend ab!  

                                    ==> Rechts finden Sie die Abstimmung. ==>

(1)   Die Gefahr für unsere Erde ist nicht so ernst, dass wir nicht so weitermachen
        könnten wie bisher.

(2)   Die Gefahr für unsere Erde ist nicht zu übersehen, wir sollten uns einmal in
        Ruhe überlegen, wie wir der Gefahr am besten begegnen könnten.
(3)
   Die Gefahr für unsere Erde liegt im Verzuge. Jede Verzögerung kostet
        ein Stück unserer Heimat.
(4)  
Ohne große Schäden wird unsere Heimat nicht davonkommen, selbst wenn
       sich alle sofort auf Maßnahmen einigen und sie durchführen. 
(5)   Ohne dass sich der Mensch selbst ändert, ist keine Hilfe für
        unsere Heimat zu erwarten.

Oder lassen wir alles, wie es ist und sagen »gute Nacht!«

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Wolf-Gero







10 Kommentare:

  1. Lieber Wolf-Gero,
    ohne dass sich der Mensch ändert, wird sich nichts ändern, er muss Verantwortung auch dafür übernehmen, was in anderen Ländern geschieht und sich nicht nur auf seine Umgebung beschränken. Wenn wir zusehen, wie planlos weltweit Kinder gezeugt werden, ohne Interesse für deren Zukunft, planlos konsumiert wird, planlos Fleisch produziert wird, planlos Getreide für Biosprit verarbeitet wird...planlos..
    Pläne gibt es, wo die nächsten Bohrinseln stehen werden, wo die nächsten AKWs gebaut werden, wo die nächsten Robben erschlagen werden, die nächsten Eisbären und Wölfe erschossen, die nächsten Kriege geführt werden.
    Wenn das die Pläne sein sollen, die unsere Heimat retten, dann müssen wir sagen: "Gute Nacht!"
    Danke, Wolf-Gero, Du rüttelst auf!

    Liebe Grüße
    Pünktchen

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  2. Liebes Pünktchen!
    Danke für Deine Zeilen, sie treffen genau den Kern der Probleme. Dem ist nichts hinzuzusetzen.
    Häufig ist es so, dass viele Maßnahmen nur ein einziges Problem lösen. Hier haben wir den seltenen Ausnahmefall, dass wir mit einer einzigen, allerdings konsequent durchgeführten Maßnahme viele Probleme lösen: Viele auf einen Streich.
    Liebe Grüße
    Wolf-Gero

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  3. Hallo Wolf Gero, ein Beitrag der eigentlich wachrütteln sollte, danke dafür. Ich habe zu diesem Thema z.B. auf Greenaction schon veröffentlicht, es wird gelesen, sehr viel sogar. Doch man stößt auf einen interessanten Aspekt dabei, alle wollen was ändern, warten aber darauf, dass Jemand damit anfängt. Wer soll damit anfangen ? Nun ja, die "Giftmischer", aus Industrie und Wirtschaft. Da stoßen wir schon auf das nächste Problem, diese Spezies liest zwar auch die Beiträge, vermutlich hin- und wieder, doch sie ziehen daraus nur die eine Konsequenz, nämlich noch mehr Täuschung hinsichtlich ihrer Machenschaften zu verbreiten. Helfershelfer dabei sind die Medien.Es geht darum den Konsumenten bei der Stange zu halten und dazu ist jedes Mittel recht.Fazit: Viele wollen eine andere und bessere Welt, doch wer um Lohn und Brot kämpfen muss und das müssen die Meisten in unseren Tagen mehr denn je, muss für sein Brot oder seinen Wohlstand mit den Wölfen heulen, tut er das nicht, fällt er durch das Raster der gesellschaftlichen Vorgaben. So bleibt Tier- und Umweltschutz nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. Die Wenigen, welche sich getrauen mit dem Finger auf die Mißstände zu zeigen, werden entweder nicht ernst genommen oder man gibt ihnen zwar im Stillen recht, sieht aber keine Möglichkeit, innerhalb der zunehmenden sozialen Kälte und engmaschigen Gesellschaftsstrukturen, diese Erkenntnis konstruktiv umzusetzen. Was wir brauchen ist demzufolge nicht nur ein radikales Umdenken, was wir brauchen ist ein anderes soziales und wirtschaftliches Gefüge. Doch dieser Wandel wird erst dann herbeigeführt werden können, wenn aus einer zerstörten und vergifteten Umwelt kein Kapital mehr zu bilden ist, weil die "Giftmischer" dann um ihr eigenes nacktes Überleben kämpfen müssen.

    Alles Liebe
    Ursula

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  4. Liebe Ursula!
    Wie gern würde ich Dir widersprechen! Aber ich kann es nicht. Du hast die Phalanx unserer Gegner und Zauderer sehr gut beschrieben. Ich selbst habe keinen Grund, meine Nase über die Zauderer in die Höhe zu recken – zumal das ohnehin nicht meine Art ist. Jeder kennt oder sollte von einem bestimmten Alter an seine Stärken und Schwächen kennen und für sich die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Ich kann auf keinen Industrieschornstein klettern oder mit einem Schlauchboot versuchen, einen Tanker aufzuhalten. Selbst als ich das körperlich noch konnte, wäre es nicht meine Art gewesen. Als jemand, der kaum noch seine Wohnung verlässt, verbringe ich viel Zeit damit, über Probleme nachzudenken, immer in der Hoffnung, etwas zu finden, was die Menschen so stark aufrüttelt, dass sie sogar aktiv werden und sich überlegen, wo sie selbst in den Kampf eingreifen können.
    Da sich in unserer kapitalistisch geprägten Gesellschaft alles um das Kapital dreht, könnten sich doch manche überlegen, wo sie ganz persönlich als Störenfriede zum Schutz der Umwelt auftreten könnten. Das gesuchte Zauberwort heißt »Konsumverzicht«. Zugegeben, nicht jeder kann in allen Bereichen Konsumverzicht üben, aber nehmen wir einmal die Pelze, die den legitimen Eigentümern oft unter bestialischen Bedingungen geraubt werden. Auf sie zu verzichten sollte in unserer geografischen Lage, in der wir nicht mit Temperaturen von minus dreißig Grad Celsius und noch darunter fertig werden müssen, möglich sein. Wenn niemand mehr einen Pelz kauft, verliert die Pelzindustrie die Grundlage für ihr grausames Gewerbe. Einige Glamourgirls, die immer auf der Suche nach spektakulären Ereignissen sind, könnten sich doch statt in einen echten Pelz in einem Kunstpelz auf nackter Haut präsentieren, denn die Menschen – vermutlich in der überwiegenden Anzahl Männer –, die sich dafür interessieren, kommen ohnehin nicht, um den Pelz zu bewundern, sondern um das, was darunter ist, zu sehen.
    Ich werde im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten fortfahren, mir dieses und jenes einfallen zu lassen. Vielleicht treffen meine Anstöße einmal auf jemanden, der sie zum Anlass nimmt, selbst darüber nachzudenken, um dann eine sehr gute Vorgehensweise zu finden und zu propagieren.
    Aus meiner ganz persönlichen Sicht wäre es bereits ein sehr großer Fortschritt, wenn es eine breite Diskussion darüber gäbe, wo und wie sich die Menschen ändern müssten, damit sie die Mitglieder einer neuen und gerechteren Gesellschaft sein könnten.
    Alles Liebe
    Wolf-Gero

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  5. Hallo Wolf Gero, niemals würde ich Dich für einen Zauderer halten, um Menschen wie Dich geht es auch nicht in meinem Kommentar. Es geht um Menschen, welche gerne etwas verändern würden, es aber nicht können, weil er mit seinen Existenzkämpfe beschäftigt, gar nicht in der Lage ist grundsätzlich etwas zu verändern. Wenn es um Pelzhandel geht, dann habe ich darüber bereits bei Pagewizz mit meinem Beitrag, "Auf dem Weg durch die Zeit" darauf aufmerksam gemacht und auch bei Greenaction.Auch Andere haben deshalb schon demonstriert und Petitionen unterschrieben.viele Unternehmen lehnen mittlerweile den Pelzhandel ab, nur Amazon legt in dieser Hinsicht einen nicht mehr zu überbietenden Zynismus an den Tag. Durch Konsumverzicht werden wir nichts erreichen, weil A, die Preise dann steigen werden und B, wieder Arbeitsplätze verloren gehen würden. Es geht vielmehr darum, auf ein Zuviel von Allem zu verzichten. Doch ein Zuviel von Allem haben sehr Viele sowieso nicht und Jene, welche wild drauf los konsumieren, machen das aus Spaß daran und auf diesen werden sie nicht verzichten wollen. Was wäre also notwendig ? Man müsste Jene erreiche, welche immer von Allem zu viel wollen, doch dann müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie man diese Konsumenten erreicht und vor allem auch überzeugt.

    Liebe Grüsse
    Ursula

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  6. Liebe Ursula!

    » niemals würde ich Dich für einen Zauderer halten«
    So habe ich Deinen Text auch gar nicht aufgefasst. Es kommt von mir selbst. Du hast im Grunde nur ein wenig an meinen Gedanken teilgehabt. Ich frage mich häufig selbst, ob ich wirklich nicht mehr machen kann, komme dann aber nach einigen Überlegungen zu dem Schluss, dass es zwar nicht viel ist, was ich unternehme, aber mehr kann ich nicht bieten. Danach bin ich erst einmal etwas beruhigt, doch nach einiger Zeit geht es wieder von vorn los: Ich frage mich erneut, ob nicht doch noch etwas mehr möglich wäre, ob meine Gegenargumente mich nicht nur beruhigen sollen. Vermutlich geht es vielen ähnlich.

    »Durch Konsumverzicht werden wir nichts erreichen, weil A, die Preise dann steigen werden und B, wieder Arbeitsplätze verloren gehen würden«
    Das Argument A verstehe ich nicht ganz. Wenn ich darauf verzichte, das Produkt A zu konsumieren, dann trifft es mich doch nicht, wenn die Preise steigen. Anders sieht es jedoch für die aus, die auf A nicht verzichten können oder wollen, sie müssen mehr bezahlen, was sie im günstigsten Fall ebenfalls zum Konsumverzicht bringt. Obwohl es sich eigentlich von selbst erklärt, sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir von niemandem erwarten können, auf Lebensnotwendiges zu verzichten.
    Das Argument B wird sehr gern gebracht, denn es hat ja auch Überzeugungskraft. Aber sollte es für dieses Argument nicht gewisse ethische Grenzen geben? Anderenfalls könnten wir doch jede Berufstätigkeit rechtfertigen, wie Mitglied in einer Gangsterbande zu sein, mit Pelzen zu handeln, Arbeit im Atomkraftwerk. Als der vorläufig letzte Henker Groß Britanniens in Rente ging, bekannte er, dass er gegen die Todesstrafe sei.

    »Es geht vielmehr darum, auf ein Zuviel von Allem zu verzichten. Doch ein Zuviel von Allem haben sehr Viele sowieso nicht und Jene, welche wild drauf los konsumieren, machen das aus Spaß daran und auf diesen werden sie nicht verzichten wollen«
    Das ist eine sehr gute Idee, auf das Zuviel von allem zu verzichten.
    »Man müsste Jene erreiche, welche immer von Allem zu viel wollen, doch dann müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie man diese Konsumenten erreicht und vor allem auch überzeugt«
    Die Zielgruppe zu erreichen und zu überzeugen sind offensichtlich nicht zu lösende Aufgaben. Ich komme immer wieder darauf zurück: Der Mensch muss sich ändern!

    Liebe Grüße
    Wolf-Gero

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  7. Ja Wolf Gero, genau das ist der Knackpunkt. Der Mensch muss sich ändern, aber wie ? Er muss sich nicht ändern, er muss nur eine andere Richtung einschlagen. Welche ? Indem er das Lebensnotwendige anstrebt und auf Alles sonst verzichtet ? Doch das wird sehr sehr schwer zu erreichen sein. Ein klein wenig Luxus sei noch gestattet, doch da müsste definiert werden, was Luxus für den Einzelnen bedeutet.Verzicht ist nicht die größte Stärke der Menschen, alles was über die breite Masse hinaushebt wird gerne angestrebt und auch beibehalten. Leider aber definiert sich dieses Hinausheben zumeist nur über das HABEN.

    LG
    Ursula

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  8. Hallo Ursula!
    Du hast die Hauptübel wieder mit sicherer Hand aufgespießt: Das Mehr-Sein als andere definiert sich nur über das Haben. Theoretisch wäre es doch auch möglich, dass wir über jemanden sagen könnten: Er ist sozialer eingestellt als andere, ist hilfsbereiter, ist weniger gierig, verständnisvoller ...
    Aber das Sein spielt keine Rolle.

    Liebe Grüße
    Wolf-Gero

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  9. Ach ja, Wolf Gero, hätten wir doch bloß so eine Welt. Glücklicherweise kann man über einige Wenige doch sagen, dass sie sich über die breite Masse hinausheben. Menschen wie Du und Pünktchen z.B. und all Diejenigen, Welche sich tagtäglich für das Sein können von Natur, Umwelt und Tierwelt einsetzen. Allein Dieses gibt Hoffnung, das alle Anstrengungen doch irgendwann noch Früchte tragen.

    Alles Liebe
    Ursula

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  10. ... und Menschen wie Du, Ursula!

    Jemand schrieb es bereits: Die Zeit, in der Sein mehr gilt als Haben, werden wir nicht mehr erleben, selbst unsere Kinder nicht, wage ich, hinzusetzen.

    Alles Liebe
    Wolf-Gero

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